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Von Donaueschingen nach Tuttlingen

Montag, 4. April 2011

Von Zwiefaltendorf nach Blaubeuren

Der jüngste Mitreisende streichelt gern herumlaufende Katzen.

Die Mutter interessiert sich eher für die Natur und alte Häuser.

Der Vater hingegen mag die zahlreichen Solarzellen.

Auf der nächsten Tagesetappe gibt es außerdem Industrie,...

...seltsame Brunnen,...

...und noch seltsamere Brunnen,...

...sowie rostige Brücken mit Briefkästen.

Hier hat jemand nahe am Wasser gebaut.

Mit solch einer Treppe kommen Fische an einem Stauwehr vorbei.

In Algershofen sprudelt warmes Wasser aus dem Boden.

Im 19. Jahrhundert kamen viele Menschen hierher, deren Krankheiten angeblich im Thermalwasser geheilt wurden - bis eines Tages ein paar Wissenschaftler feststellten, dass die Quelle gar keine besondere heilende Wirkung hat. Dann ging es wieder bergab mit dem Heilbad.

Trotzdem steht da auch heute noch ein kleines Badehaus.
Das Wasser ist konstant 16 Grad warm. Als wir mit den Füßen reingingen, stellten wir ernüchtert fest, dass 16 Grad doch recht kalt ist - besonders, wenn man sich schon geistig auf eine "warme Quelle" eingestellt hat.

Faszinierend ist die Tierwelt der Quelle. Karpfen, Kaulquappen und Bienen sind offenbar weniger empfindlich als wir und nutzen das warme Wasser aus. Sogar Schildkröten fühlen sich hier wohl.

Am Morgen gab es noch ein paar schwere Steigungen, aber schließlich hat sich das Tal komplett geöffnet. Die Berge lagen nun fast hinter uns - aber noch nicht ganz.
In Ehingen haben wir uns durch das hektische Gedränge auf dem Markt gedrängelt, um vom Brunnen zu trinken. Trinkwasser - aber kehret auch noch ein, stand auf einem Schild am Brunnen. Nun, richtig eingekehrt sind wir in der Stadt nicht, aber immerhin haben wir noch ein Eis gegessen.

In unserem Bikeline-Radführer gibt es hin und wieder Strecken, die in oranger Farbe eingezeichnet sind: Varianten oder Ausflüge. Die sind manchmal nur ganz kurz, können aber auch umfangreicher sein. An dieser Stelle gibt es eine Variante durch das sogenannte Blautal. Dazu muss man in Ehingen abbiegen und die Donau kurzzeitig verlassen.

Der Hauptradweg von Ehingen nach Ulm sieht auf der Karte gar nicht so schön aus und führt nicht an der Donau entlang. Die Blautal-Variante hingegen erschien recht verlockend. Also haben wir den Umweg auf uns genommen.
Die Donau ist vor Millionen Jahren durch das Blautal geflossen, doch irgendwann hat sie ihren Lauf geändert. Heute fließt dort nur noch das Flüsschen Ach.

Das Blautal wird schon seit 50000 Jahren besiedelt. Beweisstück A: Eine Steinzeit-Höhle, die man besichtigen kann. Die war aber schon geschlossen. In der Nähe wurde auch die Venus vom Hohle Fels gefunden. Das ist eine kleine Frauenfigur aus Mammut-Elfenbein mit gewissen grotesk überbetonten körperlichen Merkmalen und eine der ältesten Darstellungen des menschlichen Körpers. Sie wird heute noch im Blautal ausgestellt und ist als Maskottchen auf fast allen Schildern und Infotafeln zu sehen.

Mitten im Blautal liegt Blaubeuren.

Diese Stadt kuschelt sich gemütlich in die Berge und Wälder ein. Blaubeuren hat einiges zu bieten, zum Beispiel ein großes Kloster. Im Mittelalter wurde die Stadt durch den Markt und das Kloster reich, das sieht man heute noch an den schicken Häusern.

Die Hauptattraktion aber ist der Blautopf. Das ist eine riesige Karstquelle, die zweitgrößte Deutschlands. Und ja, der Blautopf ist wirklich sehr, sehr blau.

Der Sage nach lebt darin eine traurige Nixe namens Lau.

 Auf einem Schild steht ein Psalm, der den Blautopf recht treffend beschreibt.

Direkt daneben liegt eine nachgestellte Hammerschmiede, die mit Wasserkraft betrieben wird.

Im Blautopf quillt die Blau. Dieses Flüsschen fließt anschließend quer durch Blaubeuren. Die Stadt hat sich entsprechend angepasst.

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