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Von Donaueschingen nach Tuttlingen

Freitag, 1. April 2011

Von Donaueschingen nach Tuttlingen

Weil der Donauradweg als besonders schön gilt, haben wir im Frühling 2011 begonnen, den zweitlängsten Fluss Europas mit dem Fahrrad zu erkunden. Bei der Anreise sind wir zum ersten Mal mit dem Nachtzug gefahren. Das war sehr eng und aufregend, nur geschlafen haben wir relativ wenig. Uns begleiteten laute polnische Mitreisende und ein Schaffner mit lustigem Schweizer Dialekt. Ein spannender Auftakt für eine spannende Reise!

Die sogenannte Donauquelle liegt in Donaueschingen im Schwarzwald. In dieser Stadt gibt es außerdem einen Musikantenbrunnen.

Nach einigem Herumirren entdeckten wir die Quelle hinter einer Kirche und diversen Baugerüsten.
Die Donauquelle wurde in das kunstvolle Gewand eines großen, von Stein umfassten Brunnens eingekleidet. Auf dem Boden wächst Moos, aus dem Luftblasen sprudeln. Zahlreiche Centmünzen bedecken den Boden, denn in solche bedeutenden Brunnen werfen Touristen nun einmal gern ihr Kleingeld hinein.

Die leicht bekleidete Dame rechts im Bild ist die junge Donau, die Dame links ist ihre Mutter Baar (eine Hochebene im Schwarzwald) und zeigt ihr den Weg - nach Osten. Die Donau ist der einzige große europäische Fluss, der nicht nach Westen (Richtung Atlantik) fließt,...

...sondern zum Schwarzen Meer. Dabei durchquert sie zehn Länder, mehr als jeder andere Fluss der Welt. Die ganze Strecke bis dahin werden wir wohl nicht schaffen, zumal es später (unter anderem in Rumänien und Bulgarien) keine guten Radwege mehr gibt und für Touristen nicht mehr ganz so sicher ist. Vielleicht schaffen wir es ja immerhin bis Budapest.

Als nächstes verschwindet die Donau durch ein Gitter (im Bild rechts, unter dem Geländer) unter die Erde.
Streng genommen ist das Ganze aber nur eine symbolische Quelle, denn hier entspringt gar nicht die Donau, sondern der Donaubach. Es gibt mehrere Quellen, die als Donauquelle bezeichnet werden, und die Anlage in Donaueschingen hat sich schon vor hunderten Jahren durchgesetzt, weil sie so hübsch ist und gut erreichbar mitten in der Stadt liegt. Nur geographisch korrekt ist sie eben nicht so ganz.

Der Donaubach fließt irgendwann wieder aus seinem Gitter heraus in einen Quellfluss namens Brigach. Die ganze Gegend ist von solchen Flüsschen durchzogen.

Manche werden von Bibern aufgestaut.

Östlich von Donaueschingen fließt die Brigach mit dem (längeren) Quellfluss Breg zusammen. Auch die Quellen der Breg bei Furtwangen im Schwarzwald werden manchmal als Donauquellen bezeichnet.
Der Donauzusammenfluss von Brigach und Breg ist jedenfalls der offizielle Beginn des Flusses. Ab da steht auf den Landkarten Donau.
Daher der Spruch: Brigach und Breg bringen die Donau zuweg.

Und nun folgen wir dem Fluss, fahren am Wasser...

...und Bahnschienen entlang...

...durch ein Tal im Schwarzwald.

Hier gibt es viele Scheunen und Brücken...

...aus dunklem Holz.

Die vertrauten grün-weißen Schilder zeigen, wie viele Kilometer wir noch vor uns haben.

Aus den Bergen fließen kleine Bäche, an denen man gut herumklettern kann.

Sie überqueren den Weg und münden in die Donau.

An einer Stelle zwischen Immendingen und Möhringen haben wir die Räder angeschlossen und sind einem kurzen Wanderweg gefolgt.

Er führt zur Donauversinkung (oft auch Versickerung genannt, aber Versinkung ist korrekter). Dort verschwindet die Donau manchmal (vor allem im Sommer) komplett im Karstgestein, sodass man trockenen Fußes im Flussbett wandeln kann. Ein Teil des Wassers landet auf unterirdischen Irrwegen über den Aachtopf und den Bodensee im Rhein.

Im Frühling führen Flüsse wegen des geschmolzenen Schnees bekanntlich besonders viel Wasser, weshalb wir die Versinkung nicht komplett gesehen haben. Das Wasser war einfach nur sehr, sehr flach.

Hier hat uns das Wasser sogar den Weg abgeschnitten.

In der Stadt Tuttlingen gibt es eine Holzbrücke und eine große Fontäne. Dort haben wir übernachtet.
Die Autokennzeichen von Tuttlingen beginnen mit dem Kürzel TUT. Mindestens ein Tuttlinger Auto hat daher das lustige Kennzeichen TUT UT.

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