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Von Donaueschingen nach Tuttlingen

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Von Vilshofen nach Passau

Am nächsten Morgen entdeckten wir kurz hinter Vilshofen ein toll aussehendes Familienhotel - hätten wir gestern davon gewusst, wären wir die paar Kilometer auch noch weitergefahren.

Leicht verärgert radelten wir durch Schilf und Nebel. Der Weg war etwas hügelig, aber in gutem Zustand.

Wir begegneten einem Pferd...

...und einem Bären auf einem Steinsockel.
Auf anderen Sockeln befinden sich kleine Metallkugeln, die unsere Planeten nachbilden. Auf solchen Planetenpfaden werden die Größe der Planeten und ihre Abstände maßstabsgetreu nachgebildet. (Die Sonne ist große Kugel, die hoch oben auf einer Stahlstange aufragt, und die Erde nur ein kleines Kügelchen, das man zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen kann.) Wenn man da mit seinem Rad-Raumschiff rumfährt, während die Kilometer und die Planeten langsam vorüberziehen, wird man sich erst so richtig dessen bewusst, dass das Weltall größtenteils aus großen Entfernungen mit nichts dazwischen besteht. (Riesige Bären findet man da nämlich meistens nicht.)
Es gibt einen Planetenpfad bei Vilshofen und einen direkt in Passau am Dreiflüsseeck. Der bei Vilshofen ist schöner, der Passauer hat verstärkt unter Vandalismus gelitten.

Das erste, was wir von Passau sahen, war ein Wasserkraftwerk. Es besteht aus Backstein und summt wie zwei Millionen Bienen.

Wie schon in Ingolstadt war das Kraftwerk unser Tor in die Stadt.

Das zweite, was wir von Passau sahen, war eine enge Gasse. Das dritte, vierte und fünfte auch. Die Stadt ist ein Labyrinth im italienischen Stil.

Das siebte, was wir von Passau sahen, war der Dom mit seinen grünen Zwiebeltürmchen.

Im Dom verbergen sich bemalte Kuppeln, übertrieben viele weiße Verzierungen und fünf Orgeln. Wenn man nach der Anzahl der Pfeifen geht, sind die zusammen die größte Orgelanlage Europas. Mittags fand ein Orgelkonzert statt, aber wir haben es leider nicht rechtzeitig dorthin geschafft. So konnten wir die Orgel nur ansehen, wobei die meisten Pfeifen sowieso im Verborgenen bleiben.

Die andere große Kirche in Passau ist rosa.

Wer die Stadt sehen will, ohne sich in den Gassen zu verlaufen, kann auf einem Ausflugsschiff die Dreiflüsserundfahrt machen. Dabei sieht man zum Beispiel den Liegenden Mann, ein ungewöhnliches Hotelgebäude, das tatsächlich so aussieht, wie es heißt. (Im Bildhintergrund, nicht zu verwechseln mit dem Chillenden Mädchen im Vordergrund.)

Das Wichtigste in Passau sind aber drei Flüsse namens Donau, Inn und Ilz, die hier zusammenfließen. Deswegen nennt sich Passau Dreiflüssestadt.

Links im Bild fließt die Donau, rechts die viel kleinere Ilz. Neben der Ilzmündung thront eine kleine weiße Burg, die Veste Niederhaus.

Nachts wird sie hübsch beleuchtet.

Auch der Inn mündet in Passau in die Donau. Das Besondere ist: Die Flüsse kommen aus verschiedenen Regionen mit verschiedenem Gestein. Deswegen sind sie verschieden gefärbt - und behalten ihre Farbe zunächst bei. Auf den ersten Kilometern ab Passau ist die Donau tatsächlich gestreift.
Die Landspitze zwischen Inn und Donau wird Dreiflüsseeck genannt.

Dort gibt es einen netten Park mit Spielplätzen. Zum Glück mussten wir die Tour nicht auf diesen Rädern machen.

Zum Klettern gibt es außerdem Dinge, die eigentlich nicht als Spielgerät gedacht sind,...

...und echte Felsen am Wasser!
Auf den Bergen rundherum stehen Burgen und Berghütten - ein interessanter Kontrast, wenn man sich in einer Stadt befindet.
Die ganze Stadt wird durch die Flüsse unterteilt und ist in das Wasser und die Berge eingebettet - das ist irgendwie gemütlich.

Bis spät abends sind wir an den Flüssen entlangspaziert.

Weiter hinten vermischt sich das bunte Wasser der verschiedenen Flüsse langsam und die Donau fließt nach Österreich. (Sogar auf der Dreiflüsserundfahrt fährt man bereits kurz über die Grenze.)

Im Hotel Schifferhaus haben die Fenster zwei Arten von Vorhängen - innen gelbe aus Stoff und außen grüne aus Pflanzen. In dieser schönen Unterkunft in einer schönen Stadt haben wir unsere Herbsttour ausklingen lassen.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Von Pfelling nach Vilshofen

Leider wurde in Pfelling kein Frühstück angeboten. Wir mussten 11 hungrige Kilometer zurücklegen, bis es endlich in einer Bäckerei in Deggendorf etwas zu futtern gab.
Die Sache hatte aber auch ihren Vorteil: Dieses erste Stück haben wir quasi in Nullkommanix zurückgelegt, sodass wir an diesem Tag sehr gut in der Zeit lagen.

In der Nähe von Deggendorf mündet übrigens auch die Isar in die Donau.

Zu sehen gibt es herbstliche Natur, aufgeschüttete Steinhaufen, Schiffe...

...und Burgruinen.

Das Wetter war auch ziemlich herbstlich-trüb.

Eigentlich wollten wir in Winzer übernachten, aber überraschenderweise erreichten wir unser Tagesziel schon mittags. Deshalb entschieden wir uns spontan, unsere Tagesetappe bis nach Vilshofen auszudehnen. Leider mussten wir dazu der Unterkunft in Winzer absagen. Die waren nicht sehr erfreut. (Aber das ist einzige Mal, dass wir so was gemacht haben. Ehrlich.)

Tja, an dem Tag waren wir einfach zu schnell. Sogar zum Schnitzen war zwischendurch noch Zeit.

Und schon waren wir in der Fußgängerzone von Vilshofen, einer schönen, bunten Stadt mit kleinen Bäumchen.

Aus der leeren Trinkflasche wurde eine Flaschenpost gebastelt, durch die sogar eine (wenn auch kurze) Brieffreundschaft entstanden ist.

In Vilshofen mussten wir uns spontan eine Unterkunft suchen. Die war etwas eng. Wenn man das Fenster öffnete, bot sich die idyllische Aussicht auf eine nur wenige Zentimeter vom Fenster entfernte Backsteinmauer. Aber was soll's, dafür waren wir am nächsten Tag schön früh in Passau!

Dienstag, 4. Oktober 2011

Von Wörth nach Pfelling

Die breite Donau schlängelt sich durch Bayern.

Auf guten Radwegen...

...geht es vorbei an Sümpfen...

...und Feldern mit Greifvögeln...

...und Störchen.
Auf dieser Tagesetappe liegt Straubing.

Straubing war vor langer Zeit ein römisches Militärlager namens Servidorum. Im Mittelalter bestand der Ort aus einer Ansammlung von Gutshäusern.

Im Gäuboden rund um die Stadt wurden deswegen nicht nur Kohlköpfe, sondern auch archäologische Schätze entdeckt.

Die sind im Gäubodenmuseum ausgestellt. In dunklen Räumen kann man dort in Vitrinen ausgestellte Statuetten römischer Götter und kiloweise Keramik bewundern.

In einem Fahrradladen mussten wir einen neuen Sattel kaufen, anschließend haben wir noch Lebensmittel (darunter etwa eine Tonne Mentos) gekauft.
Kurz darauf waren wir dann auch schon im Dorf Pfelling, in einer kleinen Privatunterkunft. Wenn man wissen will, wie bayrisch kling, gibt es keinen besseren Ort - wir haben überhaupt nichts verstanden.

Montag, 3. Oktober 2011

Von Regensburg nach Wörth

Ein wenig Verpflegung einpacken...

...und weiter geht's durch das bayrische Donautal.

Auf den Bergen stehen todschicke weiße Burgen.

In einem Ort namens Donaustauf kann man sich den ganzen steilen Weg auf den Berg hinaufstrampeln.

Geht man dann an ein paar Baugerüsten vorbei und eine imposante Treppe hinauf,...

...erreicht man dieses Bauwerk namens Walhalla. Es besteht größtenteils aus dicken Säulen und sieht aus wie der Parthenon in Athen, nur ist es in einem deutlich besseren Zustand. Erbaut wurde dieser bayrische Tempel nämlich erst im 19. Jahrhundert, also deutlich später als das griechische Original.
Innen und außen sieht man zahlreiche Baugerüste, es wird also versucht, das schöne Bauwerk zu erhalten.

Dieser griechische Baustil ist so offen: Man muss man nur zwischen ein paar Säulen hindurchgehen und ist schon halb drin. Herzlich willkommen!

In der Walhalla stehen Büsten der bedeutendsten Deutschen, vor allem Dichter, Denker und Kaiser. Es handelt sich also um eine Art riesige Gedenkstätte.

Es folgt ein kleiner Ort namens Wörth an der Donau. Nicht zu verwechseln mit Donauwörth, da waren wir ja auch schon.

Die Wörther Lebensmittelindustrie produziert Kürbisse...

...und Fleisch. Wir haben daher in einer Metzgerei übernachtet. (Das Frühstück sieht da allerdings nicht ganz so lecker wie das Abendbrot aus.)

Als kleinen Abendspaziergang sind wir noch hinauf zum Schloss von Wörth gewandert.

Heute befindet sich dort ein Seniorenheim, was vielleicht etwas über die Wörther Bevölkerungsstruktur aussagt.

Die Senioren haben abends eine wirklich schöne Aussicht.