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Von Donaueschingen nach Tuttlingen

Sonntag, 1. April 2012

Von Passau nach Au

Der österreichische Teil des Donauradwegs ist besonders beliebt. Manche Radler fahren nur diesen Abschnitt, wir haben uns die Strecke durch unseren deutschen Donautouren "erarbeitet". Im nächsten Frühling konnten wir dann zur Belohnung diesen ganz besonderen Abschnitt genießen - zum ersten Mal eine Radtour außerhalb von Deutschland!
Unser Weg führte nun einmal quer durch den nördlichen Teil von Österreich, bis nach Wien.

Zunächst geht der Weg jedoch noch ein paar Kilometer durch Deutschland, am nördlichen Donauufer durch die Passauer Vororte.
Wir radelten zuerst auf einem separaten Radweg neben einer dicken, lauten Straße und später auf einer schwach befahrenen Straße. Letzteres war sogar angenehmer, denn da fuhren deutlich weniger Autos.

Für eine Weile ist die Donau der Grenzfluss. Auf ihr treiben Enten, kleine selbstgebastelte Schiffchen und leere Bierflaschen.

Diese Enten müssen ja echt gefährliche Biester sein. Vielleicht hätten wir sie doch nicht füttern sollen.

In den Vorgärten stehen seltsame Gebilde...

...und kilometerhohe Maibäume.

Hier muss man klingeln, damit die Fähre kommt.

Links und rechts ragen hohe Berge und Burgen auf. Da mussten wir zum Glück nicht drauffahren - Steigungen gab es kaum. Die Landschaft erinnert an das Donautal kurz vor der Weltenburger Enge.

An den Felswänden sind geheimnisvolle Leitern und Eingänge zu sehen.

Wie üblich plätschern aus den Schluchtwäldern kleine Bäche abwärts in Richtung Donau. Hier sind sie allerdings ein ganzes Stück größer als in den deutschen Donautälern. Egal, wie weit man nach oben klettert - die Quelle bleibt unauffindbar. Irgendwann wird der Boden so sumpfig, dass man umkehren muss.

Auf dem Jochenstein leben angeblich eine Nixe und der Teufel.

Nebenan liegen ein Wasserkraftwerk und das Haus am Strom, ein feines kleines Museum zur umliegenden Landschaft mit Aquarien und ausgestopften Tieren.

Dort kann man mit einem Tretboot-Simulator durch Passau fahren...

...und auf Knopfdruck die Passauer Altstadt überfluten. Die Stadt wird nämlich oft vom Hochwasser heimgesucht, und zwar nicht nur als Modell.

Dies ist die relativ unspektakuläre Grenze nach Österreich.

Im Restaurant Luger haben wir lecker Fisch gegessen.

Schließlich macht die Donau noch etwas Ungewöhnliches: Sie umkurvt im großen Bogen einen Berg, dessen hartes Gestein sie (noch) nicht abtragen konnte. Das Resultat ist die sogenannte Schlögener Schlinge. So sieht das im Modell (im Haus am Strom) aus...

...und so im Original.

In der Schlinge ist zwischen den Bergen und der Donau nicht so viel Platz, es passen nur zwei Dörfer namens Au und Schlögen hinein. In Au haben wir eine Unterkunft gefunden, mitten in der Schlinge. Aufgrund unseres flotten Tempos kamen wir dort früh an. Was also tun?
Zunächst einmal versuchten wir, trotz Dialekt mit der Besitzerin der Pension zu kommunizieren. Das war eine Herausforderung. (Schon im Restaurant hatte ich den Eindruck, jeder Österreicher habe seinen eigenen Dialekt. Vermutlich verständigen sie sich untereinander stattdessen durch eine bestimmte Abfolge von Lachern. Deswegen lachen die so viel.)
Anschließend machten wir eine geführte Tour zu einer Burgruine. Uns führte allerdings nicht die Vermieterin, sondern ihr Hund namens Ballu (im Bild in der Mitte).

Steile Pfade schlängeln sich durch den Wald den Berg hinauf, doch der Hund wusste stets den richtigen Weg.

In dieser Ruine lebte einst ein Raubritter. Der Sage nach nahm der böse Ritter einen Mann gefangen, der einen Kirschkern aus dem Fenster der Burg spuckte. Jahre später wuchs dort ein Kirschbaum, über die Ritter des Königs in die Burg klettern konnte. So wurde der Raubritter von einem Kirschkern besiegt.

Heute ist die Burg zugewuchert und verfallen. Jedoch wurden einige eiserne Treppen und Plattformen erbaut, damit man sich in der Ruine umsehen kann.

Auf dem Turm weht die österreichische Flagge. Außerdem hat man einen schönen Blick auf die Donauschlinge.

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